Nancy Sievert

von | Mai 29, 2022 | Stories | 0 Kommentare

Nancy,  40 Jahre,

erfahrene Walkerin & begeisterte,  aber (ich nenne es  ganz liebevoll )  “ talentfreie“ Läuferin. Ich laufe  (sehr) langsam, … und warum gerade das für mich ein großes Glück ist: Manchmal, keimt ein wenig  der Ehrgeiz auf. Doch was sagt schon eine Laufzeit über die wahre Güte des Laufes aus?

„Achtung Triggerwarnung“

In allen Lebensbereichen streben wir nach mehr und mehr. Wir wollen uns und anderen etwas beweisen. Gerade beruflich stehen wir oft unter Leistungsdruck, bringen unsere „PS auf die Straße “ und geben täglich unser Bestes. Und obwohl das Laufen doch den Ausgleich darstellen sollte, legen wir hier sehr ähnliche Maßstäbe an.

 Bitte nicht falsch verstehen, ich bewundere die ambitionierten Läufer /Läuferinnen.

Wäre ich eine “talentierte“ Läuferin… ich würde vermutlich auch ein Bestzeiten- Junkie sein. Und ich hätte viel verpasst… denn das Laufen ist für mich mehr, viel mehr.  Laufen mit oder ohne Talent, Hauptsache mit Freude an der Sache etwas für Gesundheit und Wohlbefinden tun!

Das Laufen ist  für mich die Dehnung meiner  Komfortzone, meine ganz persönliche  Schattenarbeit  eine Art der bewegte Meditation.  Mein zu mir kommen,  Abstand gewinnen und  innere Klarheit, Präsenz im Hier und Jetzt zu erlangen.  „Running Buddha: Laufend zu sich selbst finden..“ (eine kleine Buchempfehlung am Rande von Sakyong Mihphan ).

Sport hat in meinem Leben ehr eine Nebenrolle gespielt – im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Leidenschaft für Meditation und  Yoga, aber Laufen war für mich weit entfernt.

2010 bin ich zum Walken gekommen. Durch meine berufliche Tätigkeit, sitze ich viel und mein Körper schrie nach Bewegung, es war klar ich muss mir, meinem Körper und meinem Herzkreislaufsystem etwas Gutes tun, ich muss mich mehr bewegen, so kam ich zum Walken. Ganz neben bei sorgte ich so auch noch für den nötigen Stressabbau. Viel Bewegung an der frischen Luft bringt den Geist zur Ruhe und macht den Kopf frei, eine super Ergänzung zu Meditation und Yoga.

Einfach raus und los, dann den ein oder anderen Kurs und ein wenig Techniktraining und ehe ich mich versah, den ein oder anderen Wettkampf. Schnell war klar, mit entsprechendem Training kann ich gut über eine mittlere Distanz 10, 12,15 mit viel mehr Training auch bis hin zu 21 km, im Mittelfeld mithalten. Mein erster Wettkampf war der Möhnewalk am Möhnesee mit 12 km, ein schönes aber sehr anstrengendes Erlebnis. In unmittelbar See nähe, aber auch im Arnsberger Wald Berg auf und ab. Meine herausforderndsten Walkingerlebnisse und Wettkämpfe waren  bisher der Falke Rothaarsteig Halbmarathon und der Bödefelder Hollenmarsch, ebenfalls Halbmarathon . Wie man vielleicht erahnen kann flache, asphaltierte Strecken müssen nicht unbedingt sein, ich bin auch mal gern im Wald Berg auf und Ab unterwegs. Trotz der schnellen positiven Entwicklung beim Walken – richtig zufrieden war ich damit nicht – Laufen wäre toll!

Immer und immer wieder habe ich versucht vom Walken zum Laufen zukommen, alleine war dies für mich aber nicht machbar, ich scheiterte immer und immer wieder.

Fit2Run war mir über die „Laufcampus Running Days“ bekannt, das Konzept der Laufschule dahinter aber nicht. Auf den Pütt- Tagen 2019 lernte ich Nicole und Martin kennen und durch eine kleine Wette zwischen meinem Ehemann und mir, war mein Ehrgeiz geweckt.  Ich hab für mich eine ganz  klare Entscheidung  getroffen, ich werde laufen.

Direkt Anfang Januar 2020, ging es dann für mich los, mit Nicole ging es im Wechsel  laufend und gehend um den Roland See. Ich war begeistert … so sportlich hatte ich mein Jahr noch nie begonnen!  Mit viel Training, oft schon morgens früh im dunklen und jeder Menge Schweiß, war ich nach 10 Wochen in der Lage 60 min am Stück, ohne Pause, zu laufen, nicht schnell aber ausdauernd.

Seitdem habe ich samstags um 9.30 Uhr einen Lauftermin, nach dem Anfängerkurs ging es schnell weiter mit dem Athletic- Running  Kurs .

Die Passion zum Walken ist geblieben und die Leidenschaft fürs Laufen kam hinzu. Ich konnte mir meinen Traum vom Laufen erfüllen und bin dabeigeblieben, auch wenn es weiterhin eine Herausforderung für mich ist.

Durch Fit2Run habe ich eine gute Kombi aus Laufen und Walken für mich gefunden.

Bild: Lea Schefer